
Das Exponat02 – Starwing (Starfox) hat gleich zwei Besonderheiten, nämlich zum einen, dass es in Europa einen anderen Namen trägt als im Rest der Welt. Bei uns kam es unter dem Titel Starwing auf den Markt, während es in anderen Ländern Starfox hieß. Der Grund war anscheinend, dass Nintendo rechtlichen Problemen aus dem Weg gehen wollte, denn es gab in Europa eine Firma namens Starvox. Die zweite Besonderheit ist, dass in der Game-Cartridge selbst ein weiterer Chip eingebaut war. Dieser FX-Chip ermöglichte, damals (im Jahr 1993) spektakuläre 3D Grafik auf dem SNES. Daher ist Starwing ein Platz auf der RETROseum Nintendo-Spieleliste garantiert.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Der Fuchs und sein rotes Halstuch

Nintendos oberster Chefdesigner Shigeru Miyamoto ist bekannt dafür, dass er sich seine Inspirationen gerne in der echten Welt holt. Und auch bei Starwing bzw. Starfox gab es eine solche Quelle der Inspiration.
In Japan gibt es den Schintoismus, eine ethnische Religion, die neben dem Buddhismus weitverbreitet ist. Der Schintoismus hat seine eigenen Gottheiten, die als Kami bezeichnet werden. Diese sind oft Tieren nachempfunden.
In Starwing bzw. Starfox sind alle Charaktere ebenfalls Tieren nachempfunden und das ist kein reiner Zufall. Einer Geschichte nach ist Miyamoto die Inspiration zu den Figuren in Starfox in einem Shinto-Schrein gekommen. Sogar das rote Halstuch des Hauptcharakters Fox McCloud scheint seinen Ursprung aus dieser Quelle zu haben.
2# Der Chip in der Cartridge

Starwing war technisch nur möglich, indem ein weiterer Chip direkt in das Spielmodul eingebaut wurde. In der Geschichte der Videospielkonsolen ist diese Lösung ziemlich einmalig.
Nintendo hat beim SNES wirklich vorausgedacht.
Bei genauer Betrachtung des Spielmoduls kann man das vorhanden sein der Extra-Hardware sogar sehen. In der Kontaktleiste sind rechts und links erweiterte Kontakte zu erkennen.
3# Super FX, der MARIO Chip

Die erste Version des Chips wurde nicht von Nintendo entwickelt, sondern von Argonaut Games, einer 1982 gegründeten britischen Videospielschmiede.
Als Argonaut damals den Chip und seine Möglichkeiten Nintendo vorstellte, fanden Sie es cool dem Chip den Namen MARIO zu geben. Als Abkürzung für „Mathematical, Argonaut, Rotation & Input/Output“.
Nintendo war sichtlich beeindruckt. Im weiteren Verlauf der Zusammenarbeit zwischen Argonaut und Nintendo wurde daraus der Super FX Chip.
Dieser wurde später auch in Yoshi’s Island verwendet.
4# Starfox 2 – 1995 eingestellt, 2017 doch veröffentlicht

Starwing war erfolgreich, so ist es kein Wunder, dass Nintendo die Serie fortsetzte und für das Super NES war eigentlich die Veröffentlichung von Starfox 2 geplant.
Doch 1995 wurde die Entwicklung eingestellt, denn in der Zwischenzeit hatte Sega die Konsole Sega Saturn und Sony die Playstation 1 auf den Markt gebracht. Beide Konsolen konnten 3D Spiele wesentlich besser und fortschrittlicher darstellen.
Das ist wohl der Grund, weshalb Nintendo den Nachfolger einstellte. Womöglich, um die Marke selbst nicht zu beschädigen.
Doch 2017 kamen Serienfans dennoch auf Ihre Kosten, denn auf dem SNES-Mini wurde Starfox 2 als verstecktes Bonusspiel schließlich doch noch veröffentlicht.
5# Von Hunden & Affen

Die Starfox Crew um Fox McCloud wird von General Pepper befehligt, einem Hund. Der Oberbösewicht hingegen ist Andross, ein Affe. Auch dieses Bildnis hat seinen Ursprung in der japanischen Kultur.
Es gibt den bekannten Vergleich “… wie Hunde und Affen”. Dieser ist vergleichbar mit dem Ausspruch bei uns “…wie Hund und Katze”. Wenn also zwei Leute überhaupt nicht miteinander klarkommen, so sagt man in Japan: “Die bekämpfen sich wie Hund und Affe.”
Die Bewertung des Kurators
Starwing hat es wahrlich nicht einfach, weil ich das Spiel damals zu seinem Erscheinen nicht gespielt habe und es heute (2020) nachhole. Was damals technisch beeindruckt hat, kann ich zwar noch erkennen und es ist schon eine Meisterleistung einer Konsole 3D Welten beizubringen, die gar nicht dafür gebaut wurde, aber das allein macht eben noch kein gutes Spiel aus.
Es fühlt sich schon echt quälend an, wenn man durch die rudimentären dreidimensionalen Stages mit ungefähr 15 frames-per-second „durch donnert“. Vielleicht fühlt es sich mit Emulatoren ja besser an, aber da ich auf originaler Hardware mit den echten Spielmodulen zocke, entspricht es genau der Bildwiederholrate, wie früher. Leider fühlt sich das Spiel mehr oder weniger „kaputt“ an. (Freut euch schon mal auf Super R-Type)
Aber nach einiger Zeit achtet man nicht mehr zu sehr darauf und es gibt auch Momente, in denen echte Spannung aufkommt. Gerade die Bosse haben ihre eigenen Bewegungsmuster, die gelernt werden wollen, damit schließlich der Schwachpunkt unter Feuer genommen werden kann.
Oft fühlt sich der erste Versuch unfair und überhaupt nicht machbar an, aber auch in diesem Spiel ist die Lernkurve fair und man wird schnell besser. Das macht auch einen großen Teil des Spaßes aus.
Am Ende bleiben aber zu wenig denkwürdige Augenblicke in Erinnerung und neben der (damals) technisch beeindruckenden Fassade, steckt ein gerade noch mittelmäßiges Spiel.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich Starfox (Starwing) im RETROseum-Ranking schlägt.