
Das Exponat05 – StarTropics erschien 1990, und zwar von Nintendo selbst. Ein brandneues Videospiel-Franchise. Mit Mike Jones gab es einen frischen neuen Helden. Außerdem war auch das Setting vollkommen neu, denn Mikes Abenteuer spielt in tropischen Gefilden. Von der Spielmechanik her war es ein gelungener Mix aus RPG und Action-Adventure und hat daher auch seinen Platz in der RETROseum Nintendo-Spieleliste redlich verdient.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Made for America

Das Spiel Star Tropics erschien 1990 und obwohl es von Nintendo Japan entwickelt wurde, erschien es nicht auf dem heimischen Markt, sondern nur in Nord-Amerika und Europa.
Die verantwortlichen Entwickler waren R&D3 eine interne Abteilung für Forschung und Entwicklung von Nintendo Japan unter der Führung von Genyo Takeda.
Man merkt dem Spiel deutlich an, dass es für den Nord-Amerikanischen Markt entwickelt wurde. Der Held ist ein Teenager namens Mike Jones, er ist Captain der heimischen Baseball-Mannschaft und sucht seinen Onkel Steve Jones, der im Spielverlauf nur “Doktor Jones” genannt wird…
Und es gibt zahlreiche weitere Anspielungen, die auf das amerikanische Publikum abzielen.
2# Der Brief & der geheime Code

Okay, das ist nicht wirklich unbekannt, aber dennoch so ungewöhnlich für ein NES-Spiel, das es hier trotzdem Erwähnung finden soll.
In der Introsequenz wird erzählt, dass Mike einen Brief von seinem Onkel erhielt. Genau dieser Brief liegt als echter Brief dem Spiel samt Handbuch bei. Das Besondere an diesem Brief ist allerdings, dass er im Spielverlauf Verwendung findet.
Zu diesem Zeitpunkt findet man den Assistenten von Dr. Jones auf einer kleinen Insel. Dieser richtet dem Spieler aus, man solle den Brief ins Wasser halten.
Taucht man den echten Brief ins Wasser, erscheint ein verborgener Text zusammen mit der Frequenz 747 MHz. Genau diese Angabe, muss man im Spiel in den Computer eingeben, um Dr. Jones Signal zu erfassen und ihn ausfindig zu machen.
3# Anfang und Ende auf dem NES

Die NES-Konsole war der Geburtsort für viele erfolgreiche Nintendo Franchise, die bis heute mit neuen Spielen versorgt werden. z.B. Super Mario Bros., The Legend of Zelda oder auch Metroid.
StarTropics reiht sich hier ein, allerdings fand die kurze Serie auch auf der NES-Konsole ihr Ende.
1994 erschien der Nachfolger StarTropics II, allerdings mit mäßigem Erfolg, da das SNES bereits auf dem Markt, und der Stern des NES am Vergehen war.
Damit endete die Geschichte von StarTropics und wurde bis heute nicht fortgesetzt. Mike Jones kam über das NES leider nicht weiter hinaus.
4# Mikes Onkel – Dr. Jones

Die gesamte Story dreht sich darum, Mikes verschwundenen Onkel wiederzufinden, den berühmten Dr. Jones.
Diese Anspielung ist ganz bewusst gewählt worden. 1989 erschien Indiana Jones und der letzte Kreuzzug und Indy war zu dieser Zeit äußerst populär.
Überhaupt macht das Spiel kein Geheimnis um diese Anspielung. So heißt es auf der Packungsrückseite:
“Unheimliche unterirdische Höhlenlabyrinthe müssen durchquert, heimtückische Fallen geschickt umgangen und viele geheimnisvolle Rätsel gelöst werden.”
…
“Viel Mut und Geschick sind erforderlich, willst du den berühmten Archäologen retten.”
5# Cameo Auftritt einer Nintendo Legende

Im Spiel findet man nach dem ersten Dungeon das U-Boot von Dr. Jones und darauf den kleinen Navigationsroboter NAV COM.
Dieses Kerlchen sieht aus wie ein alter bekannter. Der Robotic Operating Buddy oder kurz R.O.B. war hauptsächlich US-amerikanischen Kids ein Begriff.
Nach dem Zusammenbruch des Videospielmarkts im Jahr 1983 überlegte sich Nintendo, wie es die Kids auf dem amerikanischen Markt wieder vor die Fernseher locken konnte.
Roboter waren schon immer cool und so erschien ROB im Bundle mit dem NES zum Marktstart.
Dieser kluge Schachzug verhalf dem NES zum Erfolg auf dem US-Markt. Da StarTropics ebenfalls für den US-Markt konzipiert wurde, fand dieses vertraute Element ebenso seinen Platz im Spiel.
Die Bewertung des Kurators
Es war ein Club Nintendo Heft mit einer Vorschau zu StarTropics, die mich so faszinierte. Das ungewöhnliche Setting und die tollen Artworks weckten die Begeisterung und so wurde das hart ersparte Taschengeld in dieses Spiel investiert. Dass es knüppelhart war, erfuhr ich erst später. Aber Durchhaltevermögen und Ehrgeiz ließen es mich damals durchspielen und so ist ein großer Teil dieser Bewertung durchtränkt von positiven nostalgischen Gefühlen.
Ja, das Tropen-Setting ist ausgefallen, aber an Schönheit bleibt es unter den Möglichkeiten des NES zurück. So z. B. die wenigen Musikstücke, die nach kurzer Zeit loopen oder die detailarme Oberwelt. Hier wäre technisch, selbst auf dem NES, mehr möglich gewesen.
Positiv ist jedoch die spannende Geschichte, um den verschollenen Onkel und die außerirdischen Mächte dahinter. Die Dungeons, die eigentlichen Level, unterscheiden sich nicht wirklich, bringen aber zumindest häufig ihre eigenen Gegner mit sich. Die Spielmechanik ist simpel und bringt höchstens stärkeren Versionen der gleichen Waffen mit sich. Wirklich Neues findet man selten.
Der Schwierigkeitsgrad ist fordern und an einigen (wenigen) Stellen auch unfair. Hier stirbt man unweigerlich, um daraus zu lernen und den Fehler beim zweiten Mal nicht noch mal zu machen. Aber die Steuerung ist präzise und lässt man sich auf die steile Lernkurve ein, wird man kontinuierlich besser. Die Bosskämpfe sind spannend, wenn auch nicht immer fair. (Die Schaltersuche beim Lavamonster z. B. auch hier heißt es sterben, um es beim nächsten Versuch zu wissen.)
Der finale Bosskampf war dann wirklich fordern, aber auch spannend. Belohnt wird man dann mit wirklich schönen Credits, die mir sehr gefallen haben.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich StarTropics im RETROseum-Ranking schlägt.