
Das Exponat 11 – Mega Man IV ist nicht nur ein weiterer Mega Man Titel auf der Liste. Für meinen Bruder und mich ist es der Teil der Reihe, den wir mit Abstand am meisten gespielt haben. So hängen besonders viele Erinnerungen daran und das besondere Gefühl, als Dr. Wily endlich besiegt war. Ein ganz persönliches Spiel auf der RETROseum Nintendo-Spieleliste.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Zum ersten mal…

Mega Man IV bietet viele Neuerungen, die sich in den späteren Titel der Reihe wiederholen. Am auffälligsten ist da noch der Mega-Buster, Mega Mans Hauptwaffe, die nun aufgeladen werden kann, um einen besonders starken Schuss abzugeben.
Die “Wily Machine”, mit der Dr. Wily am Ende den Kampf gegen Mega Man bestreitet, bietet zum ersten Mal das Totenkopf-Thema.
Es ist der erste Mega Man Titel, der im Intro die Story anhand von kleinen Cutscenes erzählt.
Und dann wären da noch die beiden Boss Castles (Dr. Cossack & Dr. Wily), auch, dass eine Premiere in der Mega Man Reihe.
Ach ja, und es ist zum ersten Mal erlaubt, die Stages bereits besiegter Roboter-Meister wieder zu besuchen. Gute Möglichkeit zum Ansammeln von E-Containern.
Ach ja und dann der große Story-Twist, Dr. Cossack ist gar nicht der Übeltäter. Es ist auch der erste Mega Man Teil mit einem Bösewicht, der gar keiner ist.
2# Acht goldene Cartridges

Auch für Mega Man IV rief Capcom einen Wettbewerb unter den Fans aus, indem diese Vorschläge für die acht Roboter-Meister machen konnten. Die Anzahl der Einsendungen übertraf mit über 70.000 Einsendungen Capcoms kühnste Erwartungen.
Allerdings bekamen die Gewinner dieses Mal ein ganz besonderes Geschenk. Eine goldene Cartridge des Spiels, von der es (original) auf der Welt, logischerweise nur acht Stück gibt. Vor ein paar Jahren taucht im Internet eine Cartridge zum Verkauf auf, die sich aber als Fälschung herausstellte.
Also Vorsicht, wer ein solches Modul wirklich erwerben will, sollte die Spur der Vorbesitzer nachverfolgen können.
Hier ein spannender Link, der beschreibt, wie eine dieser Cartridges in einer TV-Show auftauchte, die wohl so in etwa dem Format “Bares für Rares” entspricht. Geschätzter Preis der Experten: 4.000 USD.
3# Die Entstehung von Dust Man

Dust Man ist entstammt ebenfalls der Feder eines Fans, und zwar der des heutigen Manga-Künstlers Yusuke Murata, bekannt für den Manga Eyeshield 21 und seine Illustration von One-Punch Man.
Im zarten Alter von 12 nahm er an dem Capcom Contest zu Mega Man IV teil und reichte eine Skizze zu Dust Man ein. Und Dust Man fand seinen Weg ins finale Spiel. Nicht schlecht.
Aber damit ist die Geschichte noch nicht vorbei. Yusuke Murata wiederholte diese Leistung, denn auch Crystal Man in Mega Man V entspricht seinem Design. Eine starke Leistung.
4# Der Boss-Tunnel

Okay, zugegeben, dieser Fakt trifft nicht nur auf Mega Man IV zu, aber irgendwo muss er ja Erwähnung finden.
Ein typisches Element in Spielen der Mega Man Reihe ist der Boss Tunnel. Der berühmte Screen, mit den beiden Rolltoren am linken und rechten Bildschirmrand. Er dient auch als Speicherpunkt. Scheitert man im Kampf gegen den Boss, wird man in diesem Raum zurückgesetzt.
Der eigentliche Grund für diesen Raum war aber die Limitierung der Hardware, sprich des NES. Logisch gesehen sind das eigentliche Level und der Bosskampf logisch getrennt. Speicher war in dieser Zeit sehr limitiert und mit dem Betreten des Boss-Tunnels, konnte der Speicher, indem zuvor die Level-Elemente geladen waren, wieder freigegeben werden.
Da der Boss-Tunnel aber auch als dramaturgisches Element dient und schließlich zur Gewohnheit wurde, hielt Capcom an diesem Element fest, auch nachdem es technisch keine Notwendigkeit mehr dazu gab.
Übrigens, die Mega Man Engine wird auch in Disney Spielen wie DuckTales verwendet.
5# Das Geheimnis der Sphinx

In der Stage von Pharao Man war eigentlich ein Zwischenboss in der Gestalt einer bildschirmfüllenden Sphinx geplant.
Auch wenn sich noch Teile der Grafiken im ROM befinden, wurde diese Idee für das finale Spiel verworfen.
Kurioserweise war das Element schon fertig und komplett animiert. Es gibt sogar eine Preview-Version des Spiels, die 1991 in einer Ausgabe der Electronic Gaming Monthly als Video und auch auf Screenshots gezeigt wurde und dort sieht man die Sphinx in Aktion.
Das Ganze kann man sich hier in einem YouTube-Video anschauen.
Die Bewertung des Kurators
Mega Man IV ist jetzt kein Quantensprung, aber es bringt die Reihe dennoch nach vorn. Die Robot-Master sind abwechslungsreich und allesamt cool designt. Leider spielen die Waffen im späteren Verlauf nur noch eine geringe Rolle. Die Stages spielt man meistens mit dem Mega Buster und nur bei den Bossen ist es wirklich wichtig zu wissen, welche Waffe am effektivsten ist.
Die Steuerung ist präzise wie eh und je und die Level immer fair. Der aufkommende Spielfluss fühlt sich gut an und die coole Musik treibt einem förmlich durch die Level.
Einen wirklichen Kritikpunkt finde ich gar nicht. Das Spiel ist einfach stimmig. Der Schwierigkeitsgrad hatte ich höher in Erinnerung, aber den steuert man auch selbst, je nachdem wie viele E-Container man mit in das finale des Spiels mitnimmt. Das erneute Besuchen der Skull Man Stage gibt einem bei jedem Durchlauf satte drei Container, was das Aufpowern vereinfacht.
Weiß man, welche Schwächen die Bosse haben, sind diese recht einfach. Von den Angriffen und der Mechanik hätten die letzten Bosskämpfe ruhig noch etwas mehr Überraschungen und Abwechslung bieten können.
Spielt man die Spiele der Mega Man Reihe in chronologischer Reihenfolge, ist man mit Mega Man IV beim bislang besten Teil der Reihe angelangt.
Ich freue mich schon auf Mega Man V.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich Mega Man IV im RETROseum-Ranking schlägt.