
Das Exponat 15 – Mega Man VII brachte die Mega Man Reihe von dem 8-Bit NES hinein in die 16-Bit Ära des Super Nintendo. Nahezu alle bekannten Spielmechaniken wurden ebenfalls mitgenommen und so findet man sich schnell zurecht. Und natürlich ist auch der verrückte Wissenschaftler Dr. Wily wieder mit dabei. Es bleibt aber nicht das einzige Mega Man Spiel für das SNES aus der RETROseum Nintendo-Spieleliste. Zwar ist Mega Man VII das Einzige aus der Classic-Serie, aber es startete ebenfalls die Reihe Mega Man X.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Ist das Kunst, oder kann das weg?

Mit Mega Man VII fand der Wechsel der Mega Man Classic-Reihe vom NES auf das SNES statt. Das Nintendo Entertainment System war in Japan unter dem Namen Nintendo Family Computer bekannt und hatte ein anderes Design, als in Europa oder in den USA.
Capcom freute sich anscheinend ebenfalls über den Quantensprung von der betagten 8-Bit auf die brandneue 16-Bit-Konsole. Zumindest scheint es so, als hätte Capcom mit der Vergangenheit abgeschlossen.
In der Stage von Junkman sieht man gleich zu Beginn der Stage mehrere Nintendo Famycoms, die für die Verschrottung vorbereitet werden.
Lustig ist, dass es den europäischen und den amerikanischen Kids zu dieser Zeit wahrscheinlich gar nicht aufgefallen ist. Schließlich gab es noch nicht das Internet und nur die wenigsten hatten eine Vorstellung davon, wie die japanische Version des NES ausgesehen hat. Und so ist diese witzige, kleine Anspielung vielen erst deutlich später aufgefallen.
Allerdings blieb es mit Mega Man VII bei dem einzigen Spiel für die Nachfolgekonsole.
2# Asimovs Robotergesetzte

Ganz am Ende des Spiels steht Mega Man einmal mehr dem kapitulierenden Dr. Wily gegenüber.
An dieser Stelle des Spiels lacht der verrückte Wissenschaftler Mega Man aus und weiß diesen daraufhin, dass Mega Mans einprogrammierten Verhaltensweisen ihm nicht erlauben einem Menschen Schaden zuzufügen.
Diese Anspielung auf die berühmten Robotergesetzte von Isaac Asimov beantwortet Mega Man nur mit stoischem Schweigen. Zumindest in der japanischen Version
In der internationalen Version (EU/US) setzte sich Mega Man über Asimovs “Erstes Gesetz” hinweg und setzt an Dr. Wily tatsächlich zu töten.
Ich muss sagen, mir gefällt da die japanische Version besser und vor allem für den Charakter passender. Was zu der Änderung geführt hat, ist mir nicht bekannt.
3# Mega Man Classic und die Mega Man X-Reihe

Wie bereits erwähnt blieb Mega Man VII das einzige Spiel der Mega Man Classic Reihe auf dem SNES.
Aber was genau ist die Classic-Reihe?
Die Classic-Reihe spielt in der Zeitlinie von 200X bis 20XX. Das ist bei allen Spielen im Intro oder Handbuch zu lesen. So ist es auch bei Mega Man VII.
Allerdings starte auf dem SNES auch die beliebte Mega Man X Reihe. Diese spielt allerdings in der Zukunft, und zwar in der Zeit 21XX.
In der Classic-Serie ist der Gegenspieler praktisch immer Dr. Wily. In der Mega Man X Reihe ist es Sigma und Dr. Cain.
Dass Mega Man praktisch der Urgroßvater von Mega Man X ist, kann man auch in der offiziellen TV-Serie sehen.
In Folge 26 “Besuch aus der Zukunft” tauchen ein paar Bösewichte aus dem Mega Man X Universum bei Dr. Wily auf.
Spark Mandrill, einer der Robotermeister aus dem ersten Mega Man X Spiel und Vile treffen auf den Ur-Mega Man und dieser sieht im Kampf ziemlich schlecht gegen diese beiden Gegner aus.
Zum Glück hat es auch Mega Man X in diese Zeit geschafft und hilft seinem Vorgänger die Schufte zu besiegen.
Optisch sind beide Versionen ebenfalls leicht zu unterscheiden, Mega Man X trägt ein rotes Dreieck auf dem Helm.
4# Der finale Bossfight aus der Hölle

Der finale Bosskampf gegen Dr. Wily, nachdem man seine Wily Machine No. 7 erledigt hat, ist einer der frustrierenden aller Mega Man Spiele.
Bei Spielern ist er geradezu verhasst. Nicht nur, dass es extrem schwer ist den Angriffen auszuweichen, nein es gibt auch einen Angriff, der den Spieler für mehrere Sekunden bewegungsunfähig macht.
Außerdem ist die einzige Schwachstelle die Nutzung von Spring Mans Waffe, die schlechteste im ganzen Spiel. Zwar kann man die Geschosse beim eigenen Angriff höher springen lassen, indem man das Steuerkreuz nach oben drückt, aber das sagt einem das Spiel nicht. Niemals! Nicht mal im Handbuch!
Verantwortlich ist wohl Keiji Inafune, der wohl gesagt haben soll: “Let’s make the very last fight insanely hard!”
Vielen Dank auch, Keiji…
5# Mega Ghouls’n Goblins

Die Stage von Shade Man ist nicht nur hübsch und detailreich designt, sie erinnert auch unwillkürlich an ein anderes Spiel.
Der nach einem Friedhof aussehende Außenbereich, die knorrigen (Elektro)Bäumen und die aus dem Boden auftauchenden Särge mit (Roboter)Zombies hat man doch irgendwo schon einmal gesehen …
Die Parallelen zwischen der Shade Man Stage und dem Spiel Ghost’n Goblins (oder Super Ghouls’n Ghost auf dem SNES) sind ganz bewusst gewählt.
Als besonderes Easteregg, lasst sich das Level mit einer alternativen Levelmusik spielen, indem mein bei der Auswahl der Stage den B-Knopf gedrückt hält.
Dann startet das Level mit der Hintergrundmusik zu Ghost’n Goblins, welche auch SNES Spieler ebenfalls aus Super Ghouls’n Ghost kennen.
Copyrightprobleme sollten die Macher nicht bekommen haben, denn schließlich stammen beide Spiele von Capcom.
Wie sich das Ganze anhört, könnt ihr hier erleben..
Die Bewertung des Kurators
Ich kannte Mega Man VII auf dem SNES nicht, sondern hatte bis dahin nur Mega Man X gespielt.
Nach den ganzen Teilen der Classic Reihe, in 8-Bit Optik dauert es ein wenig, bis ich mich an die wesentlich größeren Sprites der Super Nintendo Version gewöhnt hatte. Allerdings merkt man auch, welche Liebe zum Detail im Grafikdesign steckt. Gerade die Stages mit Ihren Hintergrundgrafiken sind superschön. Die Roboter-Meister sind erneut etwas abwechslungsreicher und wieder deutlich dynamischer im Endkampf.
Die typische Verwundbarkeit gegenüber einer speziellen Waffe wird teilweise sogar mit einer speziellen Animation gezeigt. Das hat mir ausgezeichnet gefallen und auch die Musik ist (wieder) super gelungen.
Der insgesamt positive Eindruck wird doch stark durch das Endgame gestört. Zwar gibt es einen Item-Shop, indem man sich E-Tanks und Extraleben erkaufen kann, aber die nötige Währung muss man sich stumpf durch wiederholtes absolvieren der Stages erspielen.
Da kann man schon nach dem Sinn fragen. Warum das System? Früher konnte ich diese Items ebenfalls durch wiederholtes durchqueren der Stages sammeln, ohne Währung “grinden” und aufgesetzten Shop.
Richtig ätzend ist der letzte Bosskampf. Auf maximal vier E-Tanks beschränkt und diese willkürliche Attacke, die einem mehrere Sekunden lähmt und so fast ein Drittel der Energie kostet, fühlt sich nicht sehr fair an. Von dem erzwungenen Einsatz der “Danger Wrap” und Ihre schrottige Mechanik ganz zu schweigen.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich Mega Man VII im RETROseum-Ranking schlägt.