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Das Exponat 24 – Dynablaster ist (mal wieder) ein Beispiel für Namenschaos, denn international heißt das Spiel eigentlich Bomberman II. Für den europäischen Markt musste jedoch ein neuer Name her. Außerdem gibt es auf dem NES auch kein Bomberman I, den dieser Titel erschien damals nur für die Arcade, PC, PC Engine, Amiga und weitere. Somit war Bomberman II der erste Bomberman-Titel für eine Nintendo Konsole. Und bei uns in Europa gab’s (mal wieder) einen anderen Namen: Dynablaster. Nebenbei mal ein ganz anderes Genre hier im RETROseum. Ein Maze-Game auf der RETROseum Nintendo-Spieleliste.

Zahlen, Daten & Fakten …

Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!

… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.

1# Was wurde aus Hudson Soft?

Bomberman stammt von Hudson Soft, einem japanischen Softwareunternehmen, das 1973 gegründet wurde, aber zu Beginn nicht sonderlich erfolgreich mit seinen Produkten war.

Durch eine geänderte Strategie, (besser Klasse, statt Masse), wurde Hudson Soft 1983 Entwickler für Nintendos Famicom (NES) und portierte 1985, das aus der Arcade erfolgreiche Bomberman für Nintendos neue Heimkonsole.

Es folgten viele weitere Titel der Serie für Game Boy, SNES, N64 und Nintendo DS.

Dennoch gab es zwischenzeitlich auch finanzielle Herausforderungen und so stieg Konami in das Unternehmen ein und übernahm erste Firmenanteile.

Am 01.03.2012 übernahm Konami auch die restlichen Anteile von Hudson Soft und gliederte das Unternehmen in den eigenen Konzern ein. Das war das offizielle Ende von Hudson Soft als eigenständiges Unternehmen und Marke. Die Bilder zeigen die Demontage des berühmten Hudson Soft Logos (Die Biene heißt übrigens Hachisuke) am 29.02.2012. Quelle

2# Wer oder Was ist Bomberman?

Bomberman trug in Europa im ersten Teil noch den Namen Eric. Das Spiel war auch nicht als Bomberman bekannt, sondern hieß in Europa „Eric an the Floaters“. Eine Art Indiana Jones, der in einem antiken Tempel einen Schatz sucht, zunächst aber die Monster namens Floaters besiegen muss.

Später wurde das Spiel für das NES portiert und erzählt die Geschichte eines kleinen Roboters, der in einer unterirdischen Fabrik gefangen gehalten wird und versucht an die Oberfläche zu entkommen. Schafft er dies, verwandelt er sich in einen Menschen.

Bei Spielende wechselt auch seine Gestalt in eine menschliche und er wird zum „Lode Runner“. Einem anderen Spiel von Hudson Soft. Seit Bombermann II ist er aber der niedliche kleine Roboter geblieben.

3# Bomberman Jetters – Die TV Serie

In Japan gab es eine TV-Serie zu der beliebten Videospielreihe. Ihr Name: Bomberman Jetters und der Held und Protagonist ist der berühmte „White Bomber“.

Der Hauptplot: Bombermans großer Bruder Mighty verschwindet spurlos auf einem Einsatz. Whitey nimmt seinen Platz ein und macht Jagd auf die berüchtigte Hige-Hige-Banditenbande, die wertvolle und seltene Antiquitäten gestohlen hat. Außerdem begegnen die Jetters während ihrer Abenteuer dem bösen Doktor Mechadoc. Steckt er hinter dem Verschwinden von Mighty?

Die Serie erschien 2002 in den Hochzeiten von Hudson Soft und erstreckt sich immerhin über 52 Episoden im japanischen TV. Nach Europa schaffte es die Serie allerdings nicht, nicht so wie Mega Man. Auf YouTube bekommt man einen Eindruck. (Hört euch den Intro-Song an.)

4# 72 Stunden für ein Millionen-Hit

Die erste Portierung von Bomberman auf das NES wurde von nur einem Programmierer durchgeführt und einer Erzählung nach innerhalb von nur 72 Stunden.

Am Stück …

Shinichi Nakamoto war der Programmierer. Damals mit einer Leidenschaft für Kaugummi. Im Laufe dieser Marathon Programmier-Session gingen ihm diese allerdings aus, sodass er anfing, auf Bleistiften weiterzukauen.

Die Entwicklung von Videospielen in den 80er-Jahren ist unvergleichlich mit heutigen Entwicklungen, aber dass ein Mann in nur 72 Stunden ein Spiel erschafft, welches sich nachher eine Million mal verkauft, ist dennoch außergewöhnlich.

5# Keine Kirche

Erinnert ihr euch an Super Castlevania?

Das Spiel wurde für den europäischen und amerikanischen Markt gleich an mehreren Stellen geändert.

Auch Bombermann II zeigt eine klitzekleine Änderung, die auch fast unsichtbar ist, denn man muss während des Intros oder Outros schon genau hinsehen.

Die Kirche im Hintergrund ist nicht als solche zu erkennen. Es fehlt das Kreuz.

Aber warum? In der japanischen Ursprungsversion ist die Kirche klar als solche zu erkennen.

Offensichtlich kam diese Anpassung von Nintendo of America. In den 80er- und 90er-Jahren, war die amerikanische Tochter von Nintendo sehr bedacht darauf, keine religiösen Gefühle zu verletzen. Und die Änderungen, die für den US-Markt vorgenommen wurden, fanden sich dann automatisch auch in den EU-Versionen wieder.

Heute ist ein solches Vorgehen in dieser Form nicht mehr denkbar. Denkt doch an Bayonetta – Eine Hexe, die Dämonen bekämpft, eine Widersacherin, die Jagd auf Engel macht und Gott, die in die Sonne gestoßen wird.

Die Bewertung des Kurators

Ich hatte vor dem Spielen von Bomberman II aka Dynablaster selbstverständlich schon Bomberman-Spiele gespielt. Zum Beispiel auf dem SNES, am meisten jedoch Dynablaster für den Game Boy.

Das ist mir sogar besonders in Erinnerung geblieben, denn ich habe mich da als Kind regelrecht durchgekämpft, um endlich den Abspann zu sehen.

Und so freute ich mich darauf, diesen NES-Titel endlich nachzuholen.

Nun, man kann das Spiel in einem Satz zusammenfassen: Unspektakulär

Das Spielprinzip ist sicher zeitlos, macht Spaß und ist fair.

ABER verglichen mit anderen Titeln der Reihe ist es so eintönig. Die Game Boy Version hat unter anderem Bosse, eine World-Map und Cutscenes. Leider findet sich nichts davon hier wieder.

Es ist ein kurzes Spiel, aber das sind andere Spiele auch, z.B. Turtles in Time.

48-Level mit wenig Abwechslung. Auch die Technik scheint manchmal etwas an die Grenzen zu kommen. Entweder sind es wirkliche Slow-Downs, oder es liegt einfach (wie häufig) daran, dass bei uns das Spiel mit 50 anstatt mit 60 Frames lief und die PAL-Version schlecht damit zurechtkommt.

Das vorausschauende Spielen machte mir eine zeitlang Spaß, ganz am Ende fällt dem Spiel auch selbst nichts Neues mehr ein, sodass der Schwierigkeitsgrad nur noch durch das knappere Zeitlimit gesteuert wird.

Ein Kult-Klassiker sicher, aber es gibt heute wesentlich bessere Teile der Serie.

So erlangt Dynablaster bedauerlicherweise keinen ruhmreichen Platz im RETROseum-Ranking.

– Der Kurator –
Das RETROseum Rating

Spielspaß

Schwierigkeitsgrad

Spielmechaniken

Design (gesamt)

Bewertung: 1.5 von 5.

Bewertung: 2 von 5.

Bewertung: 2 von 5.

Bewertung: 1.5 von 5.

Seht hier, wie sich Dynablaster im RETROseum-Ranking schlägt.

Dynablaster – Let’s play als Aufzeichnung