Das beste RGB-Signal für das NES

Hersteller | Nintendo |
Erstveröffentlichung (Japan) | 1983 (als Famicom in Japan) |
Veröffentlichung in Europa | 1986 |
Weltweite verkauft | über 61 Millionen |
Prozessor | 8-Bit Ricoh 2A03 mit 1,77 MHz |
Verkaufspreis (Deutschland) | 249,00 DM |
Speicher | 2 KB Systemspeicher 2 KB Grafikspeicher |
Videosignal | nativ RGB über S-Video |
Sound | 6-Bit in CPU integriert |
Erfolgreichstes Spiel | Super Mario Bros. 40 Millionen verkaufte Exemplare |
Warum noch ein NES mit Umbau?
Das NES FRA (französische Version) bietet ein besseres Bild als die anderen europäischen Versionen. Das ausgegebene Signal ist zwar vom Format RGB, aber ursprünglich ein Composite-Signal, dass durch einen speziellen Chip in RGB konvertiert wurde. Allerdings geht es noch besser. Nämlich mit einem NES – RGB modded.
Um eine noch bessere Qualität zu erreichen, muss die Hardware des NES allerdings modifiziert werden.
Jahrelang gab es nur die folgende Möglichkeit das zu erreichen.
Die ursprüngliche Methode – PPU-Tausch
Die PPU (Picture Processing Unit) des NES, also der Grafikprozessor, musste getauscht werden. Dazu wurde der PlayChoice-10 verwendet, der in Automaten verbaut wurde. Das Ganze hatte allerdings zwei Nachteile. Zum einen sind die Chips selten, schwer zu bekommen und dadurch teuer. Der andere Nachteil ist die Kompatibilität zu PAL-Konsolen, da einige Farbtöne der Farbpalette anders dargestellt werden.
Die neue Methode – Tim Worthington Mod
2013 folgte dann eine zweite Möglichkeit des Moddings. Der Australier Tim Worthington fand aus geleakten NES-Patentunterlagen heraus, dass die verbaute Original PPU im Nintendo-NES über ungenutzte Ausgänge verfügt. Mit diesem Wissen entwickelte er eine Lösung, die ohne den Playchoice-10-Grafikchip auskommt. Wirklich genial, und er erklärt sogar die genaue Funktionsweise seiner Lösung.

Warum eigentlich Original-Hardware?
Viele klassische Spiele für alte Nintendo Konsolen lassen sich heute auch über Emulatoren oder auf modernen Konsolen spielen, aber ich mag einfach das Gefühl und die Haptik der Original-Hardware an. Das fängt bei den Cartridges und dem Einstecken an und hört bei dem original NES-Controller auf. Außerdem sorgen einige Emulationen dafür, dass sich das Eingabeverhalten minimal verzögert, was dazu führt, dass sich bekannte Spiele „merkwürdig“ anfühlen. Und dann ist da noch das Sammeln, was einfach Spaßt macht und die technische Herausforderung eine alte Konsole in den Livestream zu bringen.
Diese Art des Moddings ist günstiger und nun auch kompatibel zu PAL-Konsolen. Allerdings ist der Einbau alles andere als trivial. Die verbaute PPU muss von der Originalplatine ausgelötet werden, ohne beschädigt zu werden. Anschließend wird diese auf der Zusatzplatine des Mods wieder verbaut. Wer nicht die erforderlichen Elektronik- und Löt-Skills hat, überlässt den Einbau vielleicht doch lieber einem Profi.
Ich habe mich auch für diesen Weg entschieden und eine britische Version des NES mit diesem Mod umbauen lassen. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend.
Auf der Unterseite des NES verfügt die Konsole jetzt über einen 3-Positionen-Kippschalter, mit dem die Farbpalette angepasst werden kann. Zur Auswahl stehen die Modi “Natural”, “Improved” and “Garish”.
