Was das französische NES besser kann, als andere Versionen

Hersteller | Nintendo |
Erstveröffentlichung (Japan) | 1983 (als Famicom in Japan) |
Veröffentlichung in Europa | 1986 |
Weltweite verkauft | über 61 Millionen |
Prozessor | 8-Bit Ricoh 2A03 mit 1,77 MHz |
Verkaufspreis (Deutschland) | 249,00 DM |
Speicher | 2 KB Systemspeicher 2 KB Grafikspeicher |
Videosignal | RF, Composite, RGB (Composite konvertiert zu RGB) |
Sound | 6-Bit in CPU integriert |
Erfolgreichstes Spiel | Super Mario Bros. 40 Millionen verkaufte Exemplare |
Warum eine französische Version?
Das NES wurde auf dem europäischen Markt nicht nur in einem anderen Design veröffentlicht, sondern auch in verschiedenen Versionen.
NES RGB FRA, was steckt genau dahinter?
In Deutschland war es die normale Europen PAL Version, die meist über ein Antennenkabel angeschlossen wurde. Das sogenannte RF (radio-frequency ) Kabel, war ein koaxiales Antennenkabel, was aus heutiger Sicht so ziemlich die schlechteste Möglichkeit ist, um eine vernünftige Bildqualität zu bekommen.
Eine bessere Möglichkeit waren später die AV-Kabel, welche ein Composite Signal ausgeben konnten.
Ein besseres Ergebnis erreicht man mit einem RGB-Signal. Und genau hier gibt es die Besonderheit. Nur die französische Version des NES bot einen Anschluss, der RGB ausgeben konnte.
Einen Eindruck über den Unterschied findet man hier auf YouTube.
Daher ist die FRA Version des NES bei Sammlern sehr begehrt und wird zu deutlich höheren Preisen gehandelt.
Composite zu RGB konvertiert
Allerdings herrscht bei den Retrofans Uneinigkeit, ob das nun wirklich RGB ist oder nicht. Und warum eigentlich diese Besonderheit bei der französischen Version des NES?
Hier der Hintergrund. Die PPU (Picture Processing Unit), also der Grafikchip des NES kann kein RGB ausgeben, leider auch nicht in der französischen Version. Allerdings wird in diesem Modell das Composite-Signal durch einen speziellen Chip in RGB konvertiert. Der Chip verbessert das Signal etwas, indem er unter anderem das Bildrauschen reduziert. Das Ergebnis sieht besser aus, als das native Composite Signal, ist aber kein „reines“ RGB, da konvertiert.

Warum eigentlich Original-Hardware?
Viele klassische Spiele für alte Nintendo Konsolen lassen sich heute auch über Emulatoren oder auf modernen Konsolen spielen, aber ich mag einfach das Gefühl und die Haptik der Original-Hardware an. Das fängt bei den Cartridges und dem Einstecken an und hört bei dem original NES-Controller auf. Außerdem sorgen einige Emulationen dafür, dass sich das Eingabeverhalten minimal verzögert, was dazu führt, dass sich bekannte Spiele „merkwürdig“ anfühlen. Und dann ist da noch das Sammeln, was einfach Spaßt macht und die technische Herausforderung eine alte Konsole in den Livestream zu bringen.
Aber warum eigentlich? Composite ist für die Verwendung mit den Fernseh-Standards PAL und NTSC erdacht. Aber in Frankreich war zu dieser Zeit SECAM der verbreitete Standard. Daher der „Trick“ das Composite-Signal in RGB zu konvertieren, denn RGB ist wieder kompatibel zu SECAM. Der Chip für die Konvertierung stammt übrigens von Sony.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, um aus einem NES ein wirkliches natives RGB Signal zu bekommen, dafür muss allerdings die Hardware modifiziert werden.
Ein NES RGB FRA, also die französische Version erkennt man übrigens auch an dem Aufkleber auf der Unterseite. Augen auf beim nächsten Flohmarktbesuch.
