
Das Exponat 13 – Yoshi’s Island wird auch als Super Mario World 2 bezeichnet und erschien 1995. Doch diesmal hat nicht der Klempner mit dem Schnauzbart die Hauptrolle, sondern die kleinen putzigen Dinosaurier, die Yoshis. Das Spiel scheint vom Titel her zwar ein direkter Nachfolger von Super Mario World zu sein, macht aber soviel anders und strotzt nur so von kreativen Gameplay-Elementen und Ideen. Außerdem zeigt es einige tolle 2D Grafikeffekte auf dem SNES. Ein weiterer wahrer Klassiker auf der RETROseum Nintendo-Spieleliste.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Nur eines von drei Super FX2 Spielen

Einige Spielmodule enthielten nicht nur die Daten auf der Cartridge, sondern auch mehr Power in Form von speziell dafür entwickelten Chips.
Starfox ist ein populäres Beispiel dafür. Der Super FX Chip lieferte die Power und ermöglichte echtes 3D auf dem SNES.
Yoshi’s Island ist eines von drei Spielen, welches den Nachfolger des Super FX Chips enthält. Der Super FX2 verfügt über eine Taktrate von 20 MHz. Die erste Version des Chips hatte mit 10 MHz nur die Hälfte.
Super FX 2 ermöglicht im Spiel viele Spezialeffekte, wie der Farbeffekt, wenn Yoshi die berauschenden Pollen berührt, oder auch die Gegner, die aus einem weichen Material bestehen und sich verformen lassen.
Der Chip selbst kommt dennoch nur in insgesamt drei Spielen zum Einsatz. Neben Yoshi’s Island findet er sich noch in den Spielmodulen von Doom und Winter Gold.
2# Design vs. Marketing

Der Grafikstil von Yoshi’s Island ist bemerkenswert. Wäre es allerdings nach Nintendos Marketing gegangen, hätte das Spiel anders ausgesehen.
Shigeru Miyamoto wünschte sich ursprünglich einen Cartoon-Stil, aber die Marketingabteilung war überzeugt,
Miyamoto war gar nicht damit einverstanden, dass solch wichtige Designentscheidungen von Marketing getroffen werden sollten und daher gingen er und sein Team in die genau entgegengesetzt Richtung.
Anstatt realistischer Rendergrafik enthielt das Spiel Grafiken im Stile von handgemalten Wachsmal-Zeichnungen.
Nachfolgende Yoshi-Spiele zeigten immer sehr viel Kreativität in der Darstellung, z. B. vollkommen aus bunten Garn oder eine Welt gebastelt aus Alltagsmaterialien. Was heute schon ein kreatives Markenzeichen eines Yoshi-Spiels ist, fand seinen Ursprung in einem rebellischen Shigeru Miyamoto und seinem Art-Team.
3# Soundtrack CD – begehrtes Sammlerstück

Der Sound zum Spiel stammt aus der Feder von Koji Kondo und damit sind nicht nur die Musikstücke, sondern auch viele der Ingame-Soundeffekte gemeint.
Auch das ikonische Geweine von Baby Mario ist sein Werk und hat sich wohl in die Ohren aller Spieler eingebrannt.
Auf dem japanischen Markt gab es neben dem Spiel auch eine CD mit den Musikstücken und Soundeffekten zu kaufen.
Insgesamt enthält die CD 26 Tracks
Die CD ist heute ein begehrtes Sammlerstück und extrem selten. Hat man doch mal das Glück, dass ein Exemplar auftaucht, werden diese häufig zu Mondpreisen gehandelt. Preise auch über 1.000 EUR wurden schon gesichtet.
4# Hände weg von Drogen, Kinder!

Das siebte Level in Welt Nummer 1 trägt im englischen Original den Titel “Touch Fuzzy, Get Dizzy”.
Hier fliegen riesige, flauschige Sporen durch die Luft, die bei Berührung einen direkten Effekt auf Yoshi haben.
Sagen wir mal, die Welt wird ein wenig beweglicher und bunter. Auch sind Yoshis Augen während des Andauernden des Effektes weit aufgerissen.
Nun ist Nintendo für seine familienfreundlichen Darstellungen bekannt, aber die deutsche Übersetzung hat sich dennoch einen kleinen Witz erlaubt. Während der Lokalisierung wurde der Name des Levels übersetzt mit “Lustiges Sporen Drama” – abgekürzt also LSD.
5# Design des Schwierigkeitsgrades

Die Schöpfer von Yoshi’s Island wollten ganz bewusst ein Spiel schaffen, dass auch jüngere Spieler anspricht und ein frustfreies Spielen ermöglicht.
Das zeigt sich z. B. in dem “Flattersprung”, den Yoshi ausführen kann. Damit lassen sich kleinere Sprungfehler abfangen und korrigieren.
Dabei ist das Spiel keinesfalls zu leicht. Der Spieler kann sich seinen Schwierigkeitsgrad auch selbst bestimmen. Mit 30 Sternen, alle gefundenen Sonnen und roten Münzen kann ein Level mit 100 Prozent abgeschlossen werden. Setzt man sich das zum Ziel, wird das Spiel schon recht fordernd.
Werden alle Level einer Welt komplett abgeschlossen, erhält man Zugriff auf ein Secret- und ein Bonus-Level. Außerdem werden auf dem Titelscreen für jede komplett gelöste Welt Sterne angezeigt. Insgesamt gilt es also 6 Sterne zu erspielen.
Die Bewertung des Kurators
Yoshi’s Island ist jetzt sicher nicht der Hardcore Plattformer, aber es ist überaus bemerkenswert, wie viele kreative Ideen in diesem Spiel verbaut worden sind. Die Powerups, wie die verschiedenen Melonen oder Yoshis Transformationen und Super Baby Mario sind hier ein Beispiel. Das Team wusste, dass dies das letzte Mario Spiel auf dem SNES sein würde und wollten einfach nichts mehr wegschmeißen, sondern alles reinpacken.
Auch gut gefallen hat mir die enorme Vielfalt. Die einzelnen Welten unterscheiden sich deutlich und sind allesamt hübsch designt und es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Gegnern. Langeweile stellt sich nie ein, denn es kommt immer irgendwas Neues, dass der Spieler bislang nicht gesehen hat.
Ein bisschen schade sind die Bossfights. Die sind allesamt toll gemacht und grafisch durchaus nice. Hier zeigt der Super FX Chip, was er leisten kann, indem er Sprites skaliert und morpht. Echt toll, aber leider allesamt viel zu einfach. Hier wäre mehr Spannung und Dramatik drinnen gewesen.
Sound und Musik, sind, wie bei Nintendos Originalen, nahezu makellos. Baby Marios herzzerreißendes Weinen geht einem durch Mark und Blut und mich stets in Panik versetzt.
Zum Ende hin waren einige Level etwas tricky. Verschiedene Türen und Schlüssel, die gesammelt werden mussten, um die finale Tür zu erreichen. Diese Abschnitte waren schwieriger als so ziemlich jeder Bossfight.
Insgesamt bleibt aber ein rein positives Bild. Der Umfang ist top, Grafik und Sound sind Sahne und Gameplay nahezu tadellos. Ein wahres Meisterwerk, auch wenn ich mir von den Bossen mehr Gegenwehr gewünscht hätte.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich Yoshi’s Island im RETROseum-Ranking schlägt.