
Das Exponat 18 – war lange Zeit ein weißer Fleck auf meiner persönlichen Landkarte der Kultklassiker. Zwar wusste ich, dass es als Meisterwerk und als eines DER besten Videospiele aller Zeiten gilt, aber mehr als angespielt, hatte ich den Titel noch nicht. So landete Chrono Trigger mehr als berechtigt auf der RETROseum Nintendo-Spieleliste. Auch wenn meine Einsicht spät kommt, das Spiel ist wirklich grandios und ein wirkliches Meisterwerk und das hat auch noch mehrere Gründe.
Zahlen, Daten & Fakten …
Die interessanten Daten & Fakten, kann man sich am besten auf Wikipedia durchlesen. An dieser Stelle sollen ein paar Informationen gesammelt werden, die man so vielleicht noch nicht über das Spiel wusste. Los geht’s!
… und 5 nerdige Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest.
1# Dream Team – Drei Meister Ihres Fachs

Drei Herren, jeder einzelne bereits ein wahrer Gigant seines Industriezweigs, taten sich Mitte der 90er-Jahre zusammen, um ein Juwel unter den JRPGs zu erschaffen. So als hätten sich Guns’n’Roses, Van Halen & Mötley Crüe für ein Album zusammengetan.
Akira Toriyama (ganz links, mit blauem Hemd) ist der Schöpfer der populären Manga-Reihe Dragonball. Yūji Horii ist der Schöpfer der berühmten Videospielreihe Dragonquest und der Dritte im Bunde ist Hironobu Sakaguchi (vorn im Bild, mit Schnurrbart) der Schöpfer der Final Fantasy-Reihe.
Diese drei Designer widmeten Ihr Können nun Chrono Trigger. Zu erwähnen sind jedoch ebenfalls Nobuo Uematsu, der Komponist hinter vielen Final-Fantasy-Soundtracks, Yasunori Mitsuda und Masato Kato (Ninja Gaiden) der auf einen Entwurf von Yūji Horii den gesamten Plot von Chrono Trigger lieferte.
Das Spiel wurde zeitgleich mit Final Fantasy VI entwickelt. Das gesamte Entwicklungsteam waren ungefähr 50 Leute und die Entwicklung von Chrono Trigger dauerte ca. zweieinhalb Jahre.

Die drei Schwergewichte beschrieben einmal in einem Interview, dass es gar nicht so einfach war, dieses Traumprojekt zu verwirklichen. Tatsächlich soll es praktisch “non-stop-meetings”, um die komplexe Story gegeben haben.
2# Das erste Spiel mit “New Game Plus”

Chrono Trigger ist das erste Spiel mit einem sogenannten “New Game Plus” Modus. Dieser bezeichnet einen speziellen Spielmodus, der erst nach dem Abschluss der Hauptstory freigeschaltet wird.
Das Besondere dabei, in der Regel wird der Charakter dabei nicht zurückgesetzt. Charakterlevels, Items und andere Errungenschaften bleiben dabei bestehen. Das Besondere bei Chrono Trigger, ist, dass der New Game Plus Modus, das Erreichen von einer Vielzahl unterschiedlicher Spielenden erreichbar macht.
Mit Start des New Game Plus Modus, verfügt man gleich zu Beginn über die Zeitmaschine und kann zwischen den verschiedenen Epochen wechseln. Je nachdem wann und zu welchem Zeitpunkt der Hauptgeschichte, man den Kampf gegen Lavos bestreitet, hat das Auswirkungen auf das Ende der Story.

So bietet Chrono Trigger insgesamt 14 verschiedene Enden. (Die Apokalypse und 13 normale Endsequenzen). Der Spieler ist eingeladen zu experimentieren und alle diese Enden zu finden.
Es gibt sogar ein Spielende, in dem Crono und Marle heiraten, oder auch eines, in dem die Reptoiden die mächtigste Rasse auf dem Planeten werden.
Hier zeigt sich, wie komplex die Zeitreisestory ist und wie sehr die Entwickler damit herumgespielt haben.
3# Animierte Zwischensequenzen auf der Playstation

An der Artworks von Chrono Trigger lässt sich hervorragend das Artdesign von Yūji Horii, dem Schöpfer von Dragonball erkennen. Viele findet man in Printmagazinen und dem Lösungsbuch.
Noch besser erkennt man es in den animierten Videosequenzen. Diese gab es leider nicht auf dem Super Nintendo, aber in der Playstation-Version waren diese zu erstmalig vorhanden und fanden viel später auch ihren Platz auf dem Nintendo DS und in der PC-Version. Zum Glück, denn so kommen auch heutige Spieler in den Genuss, der wirklich schönen Animationen.
Insgesamt gibt es über 10 Minuten an Cutscenes. Diese kann man hier zusammengeschnitten bewundern.
Auch Cronos Vernichtung durch Lavos findet sich in einer Sequenz.
4# Der enorme finanzielle Erfolg

Chrono Trigger erschien 1995 in Japan und wenig später auch in den USA. Bedauerlicherweise aber zu dieser Zeit nicht in Europa.
Aber warum eigentlich nicht?
Dem unglaublichen Erfolg tat das jedoch keinen Abbruch.
Die Urversion auf dem SNES verkaufte sich weltweit ungefähr 2,3 Millionen mal.
Die verkauften Exemplare verteilen sich aber ungleich. In den USA waren es nicht ganz 300k Exemplare und die restlichen Verkäufe stammen allein aus Japan.
Unter Berücksichtigung der Inflation wäre der finanzielle Erfolg nach heutigen Maßstäben zwischen 400 und 500 Millionen EUR.
5# Fortsetzung unwahrscheinlich

Trotz des enormen finanziellen Erfolgs ist eine Fortsetzung des Spiels leider unwahrscheinlich.
Das ist unglaublich schade, aber warum ist das so?
Zwar erschien 1999 mit Chrono Cross ein offizieller Nachfolger für die Playstation, allerdings mit gänzlich neuer Story und Charakteren. Der Titel reicht enttäuschenderweise nicht an die Urversion heran, was auch daran liegen mag, dass man eigentlich wissen möchte, wie es mit den geliebten Figuren aus Chrono Trigger weitergeht.
So blieb der Titel auch hinter den Verkaufserwartungen zurück.
2018 wurde Chrono Trigger für den PC auf Steam veröffentlicht und auch hier wurden die Verkaufserwartungen von Square Enix nicht erfüllt. Das liegt vermutlich daran, dass die Release-Version fehlerhaft und schlecht umgesetzt war. Mittlerweile wurde viel nach gepatcht, aber die Verkaufszahlen wurden dadurch nicht mehr gerettet.
Ach, und wer nun auf die Hilfe der Fans hofft, wird leider auch enttäuscht.
Es gab ein ambitioniertes Projekt namens Chrono Resurrection, welches ein liebevolles 3D-Remake von Chrono Trigger werden sollte. Die Arbeiten waren schon ein ganzes Stück vorangeschritten und erste Bilder und Videos sehen grandios aus … aber … aber …
2004 zog Square Enix den Stecker aufgrund der drohenden Urheberrechtsverletzung. Schade, wirklich schade. Shame on you, Square Enix!
Die Bewertung des Kurators
piele wie Chrono Trigger sind der Grund für das RETROseum Projekt.
Ich habe damals, dass Spiel nicht gespielt und es erst jetzt fast 30 Jahre später nachgeholt. Ein tolles Erlebnis und genau die Grundidee hinter dem RETROseum. Klassiker und Meilensteine nachholen oder auch wiederspielen und dadurch neu entdecken.
Doch jetzt zum Spiel. Mir war schon vor dem Spielen klar, dass dieser Titel zu den Meisterwerken zählt. Was soll ich sagen? Das völlig zurecht!
Das Spiel ist grandios. Die liebevollen Grafiken, die detailverliebten Animationen, die Musik, ohh diese Musik. Jeder Dungeon und jeder Charakter haben ihre eigene Musikuntermalung.
Das Design und vor allem die Gegner, die in jeder Umgebung und in jedem Kapitel anders sind. Die spannenden Bosskämpfe und die Taktik.
Das Kampfsystem mit seinen Angriffen, die sich zwischen den Partymitgliedern kombinieren lassen und die nicht vorhandenen Zufallskämpfe.
Ich könnte die Liste einfach fortsetzen. Es ist einfach grandios und das vielerorts beschriebene Meisterwerk.
Ich hatte so viel Spaß beim Spielen, beim Entdecken und die Story ist angenehm komplex und nicht nur oberflächlich.
Ich fieberte mit den Charakteren mit und hatte manchmal echt Auswahlschwierigkeiten, wen ich denn mit in der Party haben wollte, weil alle toll sind.
Die Zeitlinien und deren Verknüpfung sind toll inszeniert und nach und nach fügen sich die Teile des Storypuzzles ineinander.
Besonders hervorheben möchte ich noch das Spieldesign und die vielen Kleinigkeiten, die es so angenehm machen. Ein Beispiel: Gegner bleiben meistens besiegt, aber an speziellen Stellen, dann eben nicht. Hier geben die Gegner auch ordentlich Erfahrungspunkte, sodass man sich auch durch Grinden einen Vorteil erspielen kann.
Wenn man also zu blöd ist, um einen Boss zu besiegen (ja, ich habe mich auch nicht immer schlau angestellt), so kommt meine Frustration auf, denn durch kurzes Grinden erlangt man schnell Level-Ups.
Ein Spiel, das mir viel Freude bereitet und mit regelrecht mitgerissen hat. Bei dem finalen Bosskampf hatte ich schweißnasse Hände und spürte den Triumph, als es vollbracht war.
Ein Hoch auf die alten Spiele. Retro kann so toll sein.
Ganz ähnlich ging es mir schon bei Illusion of Time, aber Chrono Trigger konnte das Erlebnis noch einmal steigern.
– Der Kurator –

Spielspaß
Schwierigkeitsgrad
Spielmechaniken
Design (gesamt)
Seht hier, wie sich Chrono Trigger im RETROseum-Ranking schlägt.